BBU-Pressemitteilung
14.05.2018
BBU: Althusmanns Fracking-Vorstoß ist ein Angriff auf die Umwelt
(Bonn, Hannover, 14.05.201
Auf scharfe Kritik des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU e.V.) ist der Vorstoß des
niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann gestoßen,
Probebohrungen unter Anwendung der Fracking-Technik im Schiefergestein
zuzulassen. Der Umweltverband wirft dem CDU-Politiker vor, die
gefährliche Gasfördermethode ohne Rücksicht auf die mit dieser Technik
verbundenen erheblichen Umweltschäden etablieren zu wollen. Der BBU
fordert von der niedersächsischen Landesregierung, Althusmanns
Fracking-Plänen umgehend einen Riegel vorzuschieben.
Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu:
„Noch im Koalitionsvertrag von SPD und CDU in Niedersachsen stand das
Bekenntnis ‚Der Schutz des Trinkwassers hat für uns absoluten Vorrang
vor wirtschaftlichen Interessen‘. Mit seiner Fracking-Offensive zeigt
Althusmann, dass dies für ihn nur Lippenbekenntnisse sind. Denn gerade
aus den USA ist bekannt, dass Fracking zu erheblichen
Grundwasserkontaminationen führen kann. Hinzu kommen Gefahren durch
Erdbeben und durch die Verpressung des Lagerstättenwassers aus
Fracking-Bohrungen in den Untergrund. Um den Gaskonzernen den Einstieg
in die Fracking-Technik im Schiefergestein in Deutschland zu
ermöglichen, wirft Althusmann zudem juristische Nebelkerzen. So ist
seine Aussage irreführend, ein pauschaler Ausschluss von Probebohrungen
in unkonventionellen Lagerstätten sei rechtlich fragwürdig. Denn die von
der Bundesregierung beschlossene Fracking-Gesetzgebung besagt, dass
diese Erprobungsmaßnahmen der Zustimmung der jeweiligen Landesregierung
bedürfen. Legt die Landesregierung fest, dass die öffentlichen
Interessen Umwelt- und Gesundheitsschutz absoluten Vorrang haben, können
Anträge auf Fracking-Probebohrungen im Schiefergestein problemlos
abgelehnt werden. Doch genau dies will Althusmann nicht.“
Für den BBU ist es zudem befremdlich, dass der niedersächsische
Umweltminister Olaf Lies, der während seiner Zeit als früherer
Wirtschaftsminister Fracking im Sandstein (Tight-Gas-Reservoirs)
durchgesetzt hat, nun die Rolle des Althusmann-Kritikers spielt, während
Ministerpräsiden Stephan Weil schweigt. Denn die Kritik von Lies bleibt
folgenlos, wenn sich die niedersächsische Landesregierung nicht klar und
öffentlich gegen Althusmanns Fracking-Vorstoß positioniert. Der BBU
fordert daher die niedersächsische Landesregierung und den
Ministerpräsidenten Weil auf, ihr Schweigen aufzugeben und Althusmanns
Fracking-Plänen eine klare Absage zu erteilen.
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