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Donnerstag, 6. April 2023, 08:23

Der Guardian deckt Methanbomben auf – Erdgasnutzung muss schnellstens beendet werden

https://hans-josef-fell.de/2023/04/03/de…thanbomben-auf/


3. April 2023/in Allgemein, Erdgas
Methan
ist nach Wasserdampf und Kohlendioxid das stärkste Treibhausgas. Die
Klimawirkung von Methan ist um ca. 80-fach höher als Kohlendioxid.

Von Jahr zu Jahr steigen die Methan-Emissionen auf inzwischen
katastrophale Rekordhöhen, statt sie auf möglichst Null zu reduzieren.
Für Methan gilt genauso wie für Kohlendioxid: Die Atmosphäre ist längst
zu voll.

Anders als beim Kohlendioxid gibt es für die Methanreinigung der
Atmosphäre kaum Möglichkeiten. So entnehmen die Pflanzen beim Wachsen
jedes Jahr riesige Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Wenn die
Menschheit endlich diese natürlichen Kohlenstoffsenken mit Humusaufbau,
Moorschutz, Aufforstung und biologischer wie regenerativer
Landwirtschaft offensiv nutzen würde, könnte der Kohlendioxidgehalt der
Atmosphäre – bei gleichzeitigem forciertem Ausbau der Erneuerbare
Energien zum Stoppen neuer Emissionen – relativ schnell gesenkt werden.

Anders sieht es beim Methan aus. Hier gibt es kaum nennenswerte
Strategien, um das schädliche Gas wieder aus der Atmosphäre zu holen.
Man muss Jahrzehnte warten, bis es sich von selbst abbaut. Allerdings
ist nun auch dieser natürliche Abbauprozess aufgrund von höheren
Erdtemperaturen ins Stocken geraten.

Die Quellen von Methan-Emissionen sprudeln immer stärker

Umso fataler wirkt sich aus, dass die Emissionsquellen von Methan
immer stärker sprudeln. So das Auftauen des Permafrostbodens infolge
einer immer höheren Erdtemperatur. Einer der Kipppunkte für das Klima,
welcher längst angesprungen ist.

Auch die Landwirtschaft emittiert immer mehr Methan – zum einen beim
Reisanbau in nassen Feldern – und zum anderen in der
Viehmassentierhaltung. Längst gibt es Methoden Reis auch trocken
anzubauen und so den Methanausstoß stark zu reduzieren. Zugleich könnte
über vegane Ernährung die Viehhaltung und damit der Methanausstoß
deutlich reduziert werden. Des Weiteren würde die Fütterung von Rotalgen
im Viehfutter den Methan-Ausstoß aus Rindermägen drastisch um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Drastische Zunahme an Methanbomben aus Erdöl-, Kohle-, Erdgaslagerstätten sowie Pipeline-Lecks

Besonders dramatisch nehmen die Methanemissionen aus Erdöl- und
Erdgaslagerstätten zu. Insbesondere in Fracking-Gebieten – genau dort
also, wo das LNG (Flüssigerdgas) für Europa als Ersatz für russisches
Erdgas vermehrt herkommen soll, sind die Methanleckagen in den letzten
Jahren regelrecht explodiert. Aber auch in konventionellen
Fördergebieten entweichen Unmengen Methan – selbst nach Beendigung der
Förderung. Die alten Bohrlöcher werden meist nicht verschlossen und
emittieren größte Mengen Methan. Das gilt übrigens auch für Erdöl- und
Kohlegruben.

Der Guardian hat gerade in einem umfassenden Bericht über
unglaubliche schlimme Methanemissionen aus Lagerstätten in Pennsylvania,
USA, berichtet, einem der Hauptfracking-Gebiete in den USA. Dort wurden
Methanlagerstätten entdeckt, die eigentlich verschlossen sein sollten,
stattdessen aber fast explosionsartig Methan – mitsamt vieler Gifte und
Gestank – einfach entweichen lassen. Entdeckt wurden dort über tausend
emittierende Methangaslecks. Satelliten erfassten 154 Mega-Lecks in den
USA. Aber auch Turkmenistan, Russland, Algerien, China, Saudi-Arabien,
Australien, Iran und der Irak gehören zu den gefährlichsten Emittenten
der Welt.

Schlimmer noch: Aus den jetzigen erschlossenen Fördergebieten
entweichen auch zukünftig unkontrolliert Methanmengen. Der Guardian
nennt sie Methanbomben.

Die Marcellus Shale-Formation in den USA ist die zweitgrößte
Methanbombe der Welt. Die geschätzten zukünftigen Emissionen allein
durch Methanlecks – ohne Berücksichtigung der Nutzung des geförderten
Gases – entsprechen 17 Milliarden Tonnen (Gt) CO2. Dies entspricht mehr
als dem Dreifachen der derzeitigen jährlichen Gesamtemissionen der USA. Allein vier der Top 10 aller Methanbomben befinden sich in den USA.

Auch der Erdgashunger Deutschlands und der EU befördern diese
Methanbomben, weil über Importe von flüssigem Erdgas (LNG) aus diesen
Gebieten neue Erschließungen finanziert werden und damit immer weitere
Methanbomben entstehen.

Verwaiste Bohrlöcher als starke Emissionsquellen

Auch verwaiste Bohrlöcher für Erdgas und Erdöl emittieren
unkontrolliert Methan. Die Biden Regierung will nun mit einem 4,7 Mrd.
US-Dollar Programm solche verwaisten Bohrlöcher verschließen. Im
US-Bundesstaat Louisiana sind bereits ca. 100 solcher Bohrlöcher
verschlossen worden – doch es gibt davon dort 4500 und in den gesamten
Vereinigten Staaten über 2 Millionen, aus denen nicht nur der
Klimakiller Methan, sondern auch andere giftige Chemikalien entweichen.

Immerhin gibt es in den USA ein entsprechendes Programm zum
Verstopfen verwaister Bohrlöcher. Doch diese Löcher gibt es ja nicht nur
in den USA. In allen Gebieten, wo irgendwann mal nach Erdöl oder Erdgas
gebohrt wurde, gibt es solche tickenden Emissionsquellen.

Auch bei uns in Deutschland sind sie längst nicht alle verstopft und emittieren viel Methan.

Die Erdöl-, Erdgas-, Kohlenutzung muss schon alleine wegen den unkontrollierten Methanbomben gestoppt werden

Wer Erdgas nutzen will, muss sich im Klaren sein, dass er neue
Methanbomben in Kauf nimmt. Die neuen LNG-Terminals in Deutschland
tragen zu dieser negativen Entwicklung stetig bei. Ebenso in den USA,
Katar, Irak, Senegal, Aserbaidschan oder wo sonst noch das LNG für die
neuen Terminals herkommen soll.

Erdgas ist also noch viel klimaschädlicher als bisher bekannt.

Jede Brückentechnologie-Politik mit Erdgas oder blauem Wasserstoff
(aus Erdgas) muss spätestens mit den Aufdeckungen des Guardians beendet
werden. Es darf keine neuen Erdgaskraftwerke geben, wie sie
Wirtschaftsminister Habeck in diesem Jahr noch ausschreiben will und
auch keine Wasserstofftechnik, die erst mal mit blauem Wasserstoff aus
Erdgas beginnen soll. Dies alles ist auch nicht nötig, da der Ausbau der
Erneuerbaren Energien aktuell stark an Fahrt aufnimmt und sogar noch
viel stärker beschleunigt werden kann.

Die „Brückentechnologie“ Erdgas ist nichts anderes als „ein Gaspedal
auf der Highway-Fahrt in die Klimahölle“ (UN-Generalsekretär Antonio
Guterres).

Schlagworte: Erdgas, Klimakiller, Methan
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