Mehrere Umweltverbände, darunter der BUND und die Deutsche Umwelthilfe, fordern von der Politik Aufklärung über die Dimension des Bohrschlamm-Problems. Sie haben am Montag (11.04.2016) einen offenen Brief an zehn Bundesländer geschickt.
Sie verlangen darin unter anderem Auskunft darüber, wie viele Bohrschlammgruben es jeweils gibt, wo sie sich befinden und welche Maßnahmen zu ihrer Sanierung unternommen werden. Deutsche Umwelthilfe, BUND, Deutscher Naturschutzring und vier eitere Umweltorganisationen verweisen auf die Recherchen von WDR und NDR, wonach es bundesweit noch rund 1.400 Bohrschlammgruben geben soll. Die darin in den vergangenen Jahrzehnten vergrabenen Abfälle aus der Öl- und Gasindustrie können krebserregende Ölrückstände, giftige Schwermetalle wie Arsen und Quecksilber sowie radioaktive Partikel enthalten. Im Mai wollen die Umweltverbände die Ergebnisse ihrer Anfrage veröffentlichen.
http://www1.wdr.de/nachrichten/landespol…aerung-100.html
Werden Gefahren durch giftige Borschlämme in der Deponie Hünxe-Schermbeck unterschätzt?
LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN
16. Wahlperiode Drucksache 16/11922
04.05.2016
Datum des Originals: 04.05.2016/Ausgegeben: 04.05.2016
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Kleine Anfrage 4742
der Abgeordneten Daniel Schwerd FRAKTIONSLOS
und Hanns-Jörg Rohwedder PIRATEN
Giftmülltourismus nach NRW: Werden Gefahren durch giftige Bohrschlämme in der
Deponie Hünxe-Schermbeck unterschätzt?
„An dünnen unmerkbaren Seilen hängen oft fürchterliche Gewichte“.
Friedrich Schiller
Seit Jahrzehnten wird in Niedersachsen nach Öl und Gas gebohrt. Dabei fallen auch viele
Tonnen Bohrschlamm an, die mit gefährlichen Rückständen wie den Schwermetallen
Quecksilber und Arsen sowie mit radioaktiven Stoffen wie Radium 226 verseucht sind.
Die Schlämme wurden jahrzehntelang in Schlammdeponien gesammelt, die dort das
Grundwasser und den Boden belasteten. Allein bei der Sanierung von drei
Bohrschlammgruben in Niedersachsen in den vergangenen zehn Jahren fielen rund 720.000
Tonnen Giftmüll an.
Vollständiger Text der Anfrage im Anhang: