http://www.zeit.de/2013/07/Fracking-USA-Erdgas-Umwelt
Das Mannheimer Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat schon eine eindeutige Antwort erteilt: Die Ausbeutung von Schiefergas durch Fracking lohnt demnach erst dann, wenn die europäischen Gaspreise um mindestens 50 Prozent steigen, ergab eine neue Umfrage unter deutschen und europäischen Energiemarktexperten. "Die Förderung von sogenanntem unkonventionellen Erdgas in der EU ist somit auf absehbare Zeit unwirtschaftlich", erklärt der ZEW-Umweltökonom Florens Flues.
30 Umweltgruppen wehren sich gegen das Gasbohren in Deutschland
Das ist Wasser auf die Mühlen der zahllosen Umweltgruppen, die quer durch Europa gegen das Fracking kämpfen. Schiefergasvorkommen gibt es in Großbritannien, Frankreich oder Polen ebenso wie in Rumänien, Österreich oder Deutschland. Die Regierung in Warschau hat wie die in London Probebohrungen erlaubt, musste allerdings bereits die Schätzungen über die in Polen vorhandenen Vorräte von zunächst 5,3 Billionen auf jetzt noch 350 bis 750 Milliarden Kubikmeter senken. In Deutschland sollen laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zwischen 0,7 und 2,3 Billionen Kubikmeter Gas unter der Erde schlummern – was theoretisch den Bedarf für bis zu 20 Jahre decken würde.
Praktisch allerdings nicht, dafür wollen etwa 30 Umweltgruppen sorgen, die sich in der Initiative Gegen Gasbohren zusammengeschlossen haben. Ihre Argumente sind dieselben wie die der Schiefergasgegner in den USA. Aber anders als jenseits des Atlantiks – und ohne Unterstützung von Hollywoodgrößen wie Matt Damon – haben sie bislang Erfolg: Schiefergas-Fracking gibt es in Deutschland noch nicht.