NRZ 14.5.2013 Titelseite
Regierung beerdigt Pläne für Fracking
Laumann setzt sich in Führungsgremien durch
Düsseldorf: Wegen neuer Widerstände in der Union - insbesondere
aus NRW- wird das Bundeskabinett am Mittwoch nicht über eine
bundesweite Regelung für die Gasförderung aus tiefen Gesteins-
schichten abstimmen." Das Thema ist von der Tagesordnung
abgesetzt worden", hieß es in Koalitionskreisen. Grund sei
Widerstand des NRW-CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann
und des bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU).
Beide forderten ein Moratorium für das sogenannte Fracking, bis ein
Einsatz ohne umweltgefährdende Stoffe möglich sei. Damit wird
eine Entscheidung vor der Bundestagswahl unwahrscheinlich.
goe/dpa
15.5.2013 Leserbrief, Seite 2
Zum vierten Mal hat die Bundesregierung das Thema Fracking von der
Tagesordnung genommen.
Zu titeln „Regierung beerdigt Pläne für Fracking“ trifft den Sachverhalt
jedoch in keiner Weise.
Der Termin wurde erneut verschoben um vielleicht ein bis zwei Wochen.
Der Anlass dafür mag unterschiedliche Gründe haben. Sie können sowohl in
internen Meinungsverschiedenheiten liegen,
aber auch an immer deutlicher werdendem Stellungnahmen und Einwendungen
unterschiedlicher Verbände,
deren Existenzgrundlage von der bedenkenlosen Nutzung des Wassers, des
Bodens abhängig ist.
Denkbar ist auch, dass die mehr als zweijährige Intervention und die
Aufklärungsarbeit der Interessengemeinschaften
und Bürgerinitiativen dazu beigetragen hat.
Beerdigt wird die Hochrisikotechnologie erst dann, wenn ihre Anwendung ohne
Wenn und Aber untersagt wird.
Gabriele Obschernicat