So versichern DIE GRÜNEN uns Fracking-GegnerInnen, dass sie den Import von US Fracking-Gas ganz grundsätzlich ablehnen:
Sehr geehrte Damen und Herren der Bürgerinitiativen im Zusammenschluss „Gegen Gasbohren“,
Herzlichen Dank für ihre Zuschrift.
Auch wir als Grüne Bundestagsfraktion sind der Ansicht, dass fossiles Erdgas aus Klimaschutzgründen keine Rolle in der Energieversorgung der Zukunft spielen kann und darf. Stattdessen setzen wir darauf, alle möglichen Effizienzpotenziale zu heben und alles fossiles Gas schrittweise durch erneuerbare Gase zu ersetzen. Dafür muss der Ausbau erneuerbarer Energien kurz-, mittel- und langfristig wesentlich stärker vorangetrieben werden.
Wir sprechen uns deutlich für ein ausnahmsloses Frackingverbot aus. Denn Fracking gefährdet unser Trink- und Grundwasser und verlängert das fossile Zeitalter. Darüber hinaus fordern wir, die Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas und Erdöl grundsätzlich - mindestens - in Wasserschutzgebieten und Naturschutzgebieten zu unterbinden sowie die Verpressung des Lagerstättenwassers und des gegebenenfalls noch anfallenden Rückflusses von Förderflüssigkeiten aus früheren Fracking-Tätigkeiten zu verbieten. Sowohl national als auch international setzen wir uns außerdem für eine Divestment-Strategie ein. Danach sollen Investitionen in Aufsuchung und Förderung von Kohle, Öl, Gas und Uran unterbleiben.
Unser Ziel ist es, den zukünftigen Gasbedarf mit heimisch produziertem und importiertem synthetischen Gas aus Power-to-Gas-Prozessen sowie Biomethan zu decken. Dieses erneuerbare Gas wird voraussichtlich gerade auch für den Verkehr der Zukunft im Bereich Schwerlast-, Schiffs- und Luftverkehr gebraucht werden. Neue Infrastrukturen, die nur für fossiles Erdgas genutzt werden können und sollen, könnten dazu führen, dass Erdgas länger als unbedingt nötig genutzt werden (Lock-in-Effekt). Sie sind kein Beitrag für den Klimaschutz und aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Dagegen werden Elektrolyseure und flexible, erneuerbare Back-up-Kraftwerke in dezentralen Besitzverhältnissen in einer Erneuerbaren Energiewelt gebraucht. In LNG-Terminals für fossiles Gas wollen wir kein öffentliches Geld investieren. Ob perspektivisch auch erneuerbares Methan importiert wird (oder eher Wasserstoff, das eine andere Infrastruktur benötigt), ist derzeit noch nicht absehbar. Deshalb darf der theoretische Import von erneuerbaren Gasen nicht als Begründung für Investitionen in fossile Infrastrukturen herhalten. Kurzfristig spart der Ersatz von Öl und Kohle durch Gas in der Verbrennung zwar CO2 ein. Mittelfristig müssen wir uns aber auch hiervon verabschieden. Aus Gründen des Klimaschutzes muss das eingesetzte Gas schnellstmöglich viel effizienter genutzt und erneuerbar werden (Erzeugung von Wasserstoff und Methan aus Strom durch Elektrolyse sowie durch Biomethan) oder durch andere Erneuerbare Energien ersetzt werden. Der Methanschlupf muss bei allen Einsatzfeldern systematisch evaluiert und minimiert werden.
Wir wollen auf Energiesparen und Energieeffizienz setzen. Gleichzeitig wollen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien entschlossen vorantreiben. So können Energiewende und Klimaschutz gelingen - zum Nutzen aller.
Mit freundlichen Grüßen
Info-Service der Bundestagsfraktion
____________________________
Bündnis 90/Die Grünen
im Deutschen Bundestag
11011 Berlin
Und noch einmal:
---------- Forwarded message ---------
Von: Kindler Sven Wahlkreis 2 <
sven-christian.kindler.wk02@bundestag.de>
Date: Mo., 1. Juli 2019 um 16:01 Uhr
Subject: AW: Ihr Schreiben; LNG Gas beschleunigt die Klimaerwärmung
To: Juhre Marianne
Sehr geehrte Frau Juhre,
die Energiepolitische Sprecherin der Grünen , Dr. Julia Verlinden , hat sich schon im März deutlich gegen LNG-Gas ausgesprochen, als Herr Altmaier seinen Gesetzentwurf vorgestellt hat.. (
www.julia-verlinden.de).
Die grüne Bundestagsfraktion ist der Ansicht, dass fossiles Erdgas aus Klimaschutzgründen keine Rolle in der Energieversorgung der Zukunft spielen kann und darf. Kurzfristig spart der Ersatz von Öl und Kohle durch Gas in der Verbrennung zwar CO² ein. Mittelfristig muss aber auch hier der Ausstieg angestrebt werden. Deshalb setzen wir darauf, alle möglichen Effizienzpotenziale zu heben und alles fossiles Gas schrittweise durch erneuerbare Gase zu ersetzen. Dafür muss aber der Ausbau erneuerbarer Energien kurz-, mittel- und langfristig wesentlich stärker vorangetrieben werden.
Die grüne Bundestagsfraktion hat sich deutlich für ein ausnahmsloses Frackingverbot ausgesprochen. Denn Fracking gefährdet unser Trink- und Grundwasser und verlängert das fossile Zeitalter. Darüber hinaus fordern wir, die Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas und Erdöl grundsätzlich - mindestens - in Wasserschutzgebieten und Naturschutzgebieten zu unterbinden sowie die Verpressung des Lagerstättenwassers und des gegebenenfalls noch anfallenden Rückflusses von Förderflüssigkeiten aus früheren Fracking-Tätigkeiten zu verbieten. Sowohl national als auch international setzen wir uns außerdem für eine Divestment-Strategie ein. Danach sollen Investitionen in Aufsuchung und Förderung von Kohle, Öl, Gas und Uran unterbleiben.
Unser Ziel ist es, den zukünftigen Gasbedarf mit heimisch produziertem und importiertem synthetischen Gas aus Power-to-Gas-Prozessen sowie Biomethan zu decken. Dieses erneuerbare Gas wird voraussichtlich gerade auch für den Verkehr der Zukunft im Bereich Schwerlast-, Schiffs- und Luftverkehr gebraucht werden.
Neue Infrastrukturen, die nur für fossiles Erdgas genutzt werden können und sollen, könnten dazu führen, dass Erdgas länger als unbedingt nötig genutzt werden (Lock-in-Effekt). Sie sind kein Beitrag für den Klimaschutz und aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Dagegen werden Elektrolyseure und flexible, erneuerbare Back-up-Kraftwerke in dezentralen Besitzverhältnissen in einer Erneuerbaren Energiewelt gebraucht. In LNG-Terminals für fossiles Gas wollen wir kein öffentliches Geld investieren.
Ob perspektivisch auch erneuerbares Methan importiert wird (oder eher Wasserstoff, das eine andere Infrastruktur benötigt), ist derzeit noch nicht absehbar. Deshalb darf der theoretische Import von erneuerbaren Gasen nicht als Begründung für Investitionen in fossile Infrastrukturen herhalten.
Wir wollen aus Gründend des Klimaschutzes , dass das eingesetzte Gas schnellstmöglich viel effizienter genutzt und erneuerbar wird (Erzeugung von Wasserstoff und Methan aus Strom durch Elektrolyse sowie durch Biomethan) oder durch andere Erneuerbare Energien ersetzt wird. Sollten private Investoren ihr Geld in LNG-Terminals investieren, fordern wir ein, dass der Methanschlupf weitgehend ausgeschlossen und das Terminal für erneuerbares Gase nutzbar sein muss.
Wir wollen auf Energiesparen und Energieeffizienz setzen. Gleichzeitig wollen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien entschlossen vorantreiben. So können Energiewende und Klimaschutz gelingen - zum Nutzen aller.
Liebe Frau, Juhre , ich hoffe Sie können unseren Standpunkt nachvollziehen und verbleibe mit
freundlichen Grüßen
Hedi Schmidt
Und noch eine ganz entschiedene Stimme:
Pressemitteilung MdB Dr. Julia Verlinden.
27.03.2019
LNG-Verordnung: Altmaier ebnet den Weg für klimaschädliche Infrastruktur
Zur heutigen Verabschiedung einer Verordnung für den Aufbau von LNG-Infrastruktur im Bundeskabinett erklärt Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:
„Geht es um die Flaute beim Windenergieausbau oder den klimagerechten Umbau des Gebäudesektors passiert im Wirtschaftsministerium seit Monaten gar nichts. Doch sobald die Erdgasbranche anklopft, ebnet Minister Altmaier den Weg für weitere klimaschädliche Infrastruktur. Erst veranstaltet er extra eine Investorenkonferenz, dann lässt er im Eilverfahren eine Verordnung in seinem Ministerium erarbeiten, um den Bau neuer Flüssiggas-Terminals zu erleichtern – und das auch noch auf Kosten der Verbraucher.
Energieminister Altmaier ist längst zum Anti-Energiewende-Minister geworden. Das macht die Verordnung wieder einmal deutlich. Verflüssigtes Erdgas, kurz LNG, hat nicht nur eine schlechte Klimabilanz, es verlängert das fossile Zeitalter. Die amerikanischen Exporte, um die es bei den geplanten Terminals geht, stammen überwiegend aus Quellen, bei denen das besonders problematische Fracking-Verfahren eingesetzt wird. Fracking-LNG torpediert den Kampf gegen Klimakrise und Umweltgefahren in doppelter Weise.
Die Bundesregierung sollte endlich mehr für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien tun, statt weiter Investitionen in fossile Infrastruktur anzuheizen, die sich am Ende eh nicht rechnen werden. Notwendig wäre vielmehr eine Gasstrategie, die den Wechsel von fossilem Erdgas hin zu erneuerbaren Gasen schafft. Altmaier muss endlich die Rahmenbedingungen für die Herstellung von Wasserstoff oder synthetischem Methan mit Ökostrom verbessern. Hier warten Investoren seit Jahren vergeblich auf Signale der Bundesregierung.“