…...und die FDP und nun auch der Radiosender hr-INFO sind zu Diensten.
Am 17.08. hat hr-INFO das Schwerpunktthema Fracking. Herr Kruse von der FDP bekommt Gelegenheit zu erklären, dass in Anbetracht der Gasknappheit nun durch Fracking die Gasreserven in Deutschland gefördert werden müssten.
Um diese politische Aussage wissenschaftlich zu fundieren, kommt in einem weiteren Beitrag Prof. Holger Weiß, Stellvertretender Leiter der Fracking Expertenkommision, ausführlich zu Wort.
Er erklärte, dass die Frackflüssigkeiten inzwischen nicht mehr giftig seien, man das Fracking- Verfahren nun probeweise wieder anwenden könne. Einschränkend lässt er allerdings wissen, dass Fracking kurzfristig keine Verringerung der Gasknappheit bewirken kann:
Hier der Link zum Thementagbeitrag:
https://www.hr-inforadio.de/podcast/aktu…racking100.html
Was der begutachtende Professor für nicht erwähnenswert hält ist, dass Umwelt- und Gesundheitsgefahren von den krebserregenden Flüssigkeiten ausgehen, die beim Fracking aus der Tiefe hoch geholt werden.
Er hält es in diesem Zusammenhang auch nicht für wichtig zu berichten, dass durch das Entweichen von Methan bei Gewinnung und Transport der Verbrauch von Frackinggas etwa so klimaschädlich ist wie der Verbrauch von Kohle.
Danach wird der Professor auch nicht von der Moderatorin gefragt. Nun könnte man denken, dass die Moderatorin das ja nicht fragen kann, weil sie es nicht weiß.
Doch Frau Mumme von hr-INFO hat für den Beitrag recherchiert und auch bei der BI Fracking freies Hessen nachgefragt. Für uns hat ihr Andy Gheorghiu umfassend Auskunft gegeben, ihr die kritische Stellungnahme zum Expertenbericht Fracking zugeleitet.
Siehe dazu im Anhang und folgenden Link:
http://www.frackingfreieshessen.de/index…D=8421#post8421
Von den umfassenden Informationen, die Andy Gheorghiu lieferte, blieb in dem hr-INFO- Bericht nur seine Betrachtung übrig, dass wir uns gegen Fracking in Nordhessen wehrten, damit unsere schöne Landschaft nicht zerstört wird.
Weshalb sendet der Radiosender einen Beitrag mit der beruhigenden Aussage, dass man mit dem Fracken ruhig wieder zumindest probeweise beginnen kann und unterschlägt die gravierenden Gegenargumente, die dem Sender bekannt gemacht wurden?
Die Argumente und Interessen der fossilen Energiewirtschaft können sich leider beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, wie auch in der Politik wirksamer durchsetzen als das Gemeinwohlinteresse. Dieser Tatbestand ist die Ursache für die katastrophalen Zustände, die wir schon jetzt durch den Klimawandel erleben.
Das ursprüngliche Erneuerbare Energien Gesetz war so konzipiert, dass es die Energiewende zu erneuerbaren und zum Schluss billigen und sicheren Energien ermöglicht hätte. Die Politik der letzten Jahre hat dieses Gesetz im Interesse der Konzerne so modifiziert, dass Solar- und Windenergie sehr wirksam aus-gebremst wurden. Unsere Abhängigkeit vom klimaschädlichen Gas wurde so manifestiert, dass wir nun vor dem Trümmerhaufen dieser Energiepolitik stehen.
Und nun fällt den Lobbyisten der fossilen Energiewirtschaft zuerst ein, dass klimaschädliches Frackinggas aus den USA und aus Deutschland eine Lösung ist. Für Flüssiggas-Terminals werden schnell rechtliche Hindernisse beseitigt.
Es wäre (nur so als Beispiel) ganz einfach, den Hausbesitzern zu erlauben, den Sonnenstrom, den sie auf ihrem Dach ernten, auch an ihre Nachbarn zu verkaufen. Schnell würden viele, viele Hausbesitzer ihre Ersparnisse ertrag-bringend in PV-Anlagen und Speicher anlegen. Dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energien würde das Klima schonen, viel Gasverbrauch erübrigen.
Nicht darüber, dass die Rot/Grün/Gelbe Bundesregierung diese Erzeugung von Sonnenstrom in Bürgerhand blockiert, berichten die Medien, sondern darüber, dass dringend Flüssiggas beschafft, möglichst in Deutschland gefrackt und die Atomenergie wieder belebt werden soll.
Die Rechtsradikalen schreien „Lügenpresse“! Nein, gelogen wurde im Beitrag des hr INFO nicht. Doch das Unterschlagen von wichtigen Informationen ist auch nicht die Wahrheit.