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Samstag, 26. November 2022, 16:23

"COP27 gescheitert – Deutschland unterschreibt Klimaschutzverhinderungsabkommen"

Liebe MitstreiterInnen,

zur gehobenen "Unterhaltung" am Wochenende empfehle ich den Artikel von Hans-Josef Fell

"COP27 gescheitert – Deutschland unterschreibt Klimaschutzverhinderungsabkommen"
https://hans-josef-fell.de/cop27-geschei…erungsabkommen/

sowie das Interview (von Anfang dieser Woche) Hans-Josef Fell - Frank Farenski
https://www.youtube.com/watch?v=HvsZIGwN_Pg&t=24s

Noch benennt und charakterisiert Fell die Politik seiner Partei in einer Weise, die den Tatsachen gerecht wird. Die Hauptschuld daran weist er allerdings den Vorgängerregierungen unter Merkel zu. - Was aber nutzt die Schuldzuweisung, wenn die aktuelle Regierung, die von den Grünen wesentlich mit geprägt wird, die gleiche Linie weiter fährt?

Fell ist einer der ganz wenigen, denen es überhaupt noch um den Erfolg in der Sache geht, die sich überhaupt noch dafür interessieren, wie die Chancen zur Begrenzung des Klimawandels faktisch stehen. Im Interview mit Farenski spricht er Tacheles: Es sieht schlecht aus. Farenski versucht aufzulockern: Wenn wir den Klimawandel auch nicht mehr stoppen können, braucht uns das aber nicht zu hindern, die Energiewende hinzukriegen. - Gut gemeint. Aber was wird aus unseren Windrädern und Dächern mit PV-Anlagen, wenn wir hier auch mal Windgeschwindigkeiten von 400 km/h bekommen, die es in Ostasien ja schon gab?

Ich plädiere überhaupt nicht dafür, jetzt etwa zu sagen "hat ja alles sowieso keinen Zweck mehr". Vielleicht sollen wir sogar erlernen und erleben, wie sich ein "zweckfreies" Handeln anfühlt - eine Handeln, das nicht Mittel zu einem Zweck, diesem also untergeordnet ist, sondern die Zweckerfüllung in sich selber enthält. Von allen Tätigkeiten die "Spaß machen", kennen wir das ja.

Die "Zweckfreiheit" schließt keineswegs aus, dass die Handlung wirkungsvoll ist. Ganz im Gegenteil! Ich vermisse nach Aktionen und Kampagnen oft die "Manöverkritik": Was haben wir erreicht, was haben wir nicht erreicht, was sollten wir aus der aktuellen Erfahrung lernen, was sollten wir in Zukunft besser oder anders machen? Meiner Wahrnehmung nach ist es meistens so, dass man sich etwa über zahlreiche Unterzeichnungen einer Petition freut oder über einen treffend formulierten Offenen Brief oder über eine große Demonstration oder über sonstige gelungene Aktionen, aber gar nicht fragt: was haben wir damit konkret bewirkt, konnten wir den Gegner zu einer Änderung seines Verhaltens oder seiner Position veranlassen? - Mir scheint statt dessen eine Selbstgenügsamkeit verbreitet zu sein: da haben wir doch wieder mal was Tolles gemacht! Das wars dann aber auch.

Dass die zentrale Maßnahme des Klimaschutzes darin besteht, die Energieerzeugung aus den Händen der wenigen fossil/atomaren Konzerne in die Hände von Millionen von Menschen zu überführen, ist aber die ausschlaggebende Messlatte, die wir bei allen unseren Tätigkeiten ständig im Blick haben sollten.

Viele Grüße, schönes Wochenende,
Christfried