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Sonntag, 29. Januar 2023, 08:51

Andy Gheorgiu: Fracking ist rückwärtsgewandt!

> Pro-Fracker tun so, als bräuchten wir nur ein paar Bohrungen und schon würden Milliarden an Kubikmetern Gas fließen, um das suizidale fossile business as usual weiterbetreiben zu können – dabei ist längst klar, dass fossiles Gas ebenso klimaschädlich wie Kohle ist. Und sie verschweigen: Damit unkonventionell gefracktes Gas wirklich relevant wird im Energiemix, wären rund 48 000 Bohrungen nötig im dichtbesiedelten Land. Zum Vergleich: 2021 waren unter 20 konventionelle Bohrungen aktiv in der Republik. Bei der immensen Steigerung wären Nutzungskonflikte einprogrammiert. Verschwiegen wird auch der Wasserverbrauch, der eine Konkurrenzsituation zur Bewässerung in der Landwirtschaft vor allem in den hauptsächlich betroffenen Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen herbeiführen würde – wobei die Situation sich mit zunehmenden Dürren verschärfen wird. Fracking schafft keine Abhilfe in Sachen aktueller Energiekrise. So schnell stünde das Gas nämlich keinesfalls zur Verfügung, denn dafür bräuchte es aufwendige Sondierungs- und Vorbereitungsarbeiten. Bis signifikante Mengen an Gas verfügbar wären – falls überhaupt im Untergrund vorhanden –, könnte es bis zu zehn Jahre dauern.
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> Fracking in Deutschland wäre nicht umweltfreundlich und ohne Gesundheitsrisiken durchzuführen. Unfälle, Erdbeben, das Versalzen von Flüssen durch Entsorgung von toxischen Förderabwässern sind auch in Deutschland dokumentiert. 2019 empfahl der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Umwelt »die Ausweitung der umweltschädlichsten Arten der Gewinnung fossiler Brennstoffe« – unter anderem mittels Fracking – zu verbieten. Wir sollten es beim Verbot belassen.