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Bildergalerie TTIP, CETA und TISA

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Montag, 5. Juni 2023, 09:50

Es formiert sich sehr gut begründeter Protest gegen die Verpressung von CO2 im Untergrund

Die Bundesregierung beabsichtigt den Aufbau einer CCS-Infrastruktur und will diesen mit Steuermilliarden fördern. CO2-Emissionen aus Industrie, hoch skalierter Verbrennung von LNG-Gas, sowie aus der Produktion von "blauem" Wasserstoff sollen abgesondert und über ein Netz von CO2-Pipelines zu ausgeförderten Erdgasfeldern transportiert und dort verpresst werden.

Dass das Verfahren nicht als Klimaschutz bezeichnet werden kann, hat sich in vieler Hinsicht herausgestellt. Es soll jedoch als Rechtfertigung jahrzehntelanger Weiterführung der fossilen Energiewirtschaft benutzt werden.

Gegen diese Pläne haben Wissenschaftler, prominente Akteure der Energiewende und zahlreiche Organisationen in einem gemeinsamen
Positionspapier
"CCS: Stoppt den industriellen Hochlauf!" Stellung bezogen. Der "Runde Tisch Erneuerbare Energien", der die Aktion organisiert hat,hat das Positionspapier mit den Unterzeichnenden (Anhang 1) heute Bundeskanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke (mit MdB Lisa Badum CC) übersandt (das Begleitschreiben hierzu im Anhang 2).



Fazit des Runden Tisches: "Da der Ruf des CCS schon aus früheren Erfahrungen stark angeschlagen ist, bemüht sich die Bundesregierung, das Thema von der Öffentlichkeit fern zu halten. Dieses Bemühen muss durchkreuzt werden! Der Aufbau eines CCS-Systems wäre der GAU für Energiewende und Klimaschutz. Das muss aus den Hinterzimmern heraus und an die breite Öffentlichkeit! Dadurch entsteht die Möglichkeit, die fatale Fehlentscheidung der Bundesregierung rückgängig zu machen."

»Henner« hat folgende Dateien angehängt:

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Mittwoch, 5. Juli 2023, 16:39

Erste Reaktion auf die heutige Anhörung zu CCS im Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie

Christfried Lenz schreibt:

Fast alle RednerInnen gingen davon aus, dass, bevor CCS auch nur
erwogen werden kann, alle Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung an der
Quelle zur Anwendung kommen müssen.



Dies ist der grundlegende Unterschied zum Ansatz der
Bundesregierung, die in ihrer Carbon Management - Strategie den
Aufbau einer CCS-Infrastruktur vorschreibt, ohne die Möglichkeiten
der Emissionsminderung angemessen zu bewerten. Dies hatte
Karsten Smid (Greenpeace)
dem BMWK in einem Schreiben (das ich auch im Kreis der
UnterzeichnerInnen bekannt gemacht hatte)
ja bereits vorgehalten. Seine Argumente haben
in der heutigen Anhörung eine mächtige Untermauerung und
Ausweitung erhalten.



Auch das (460 Seiten starke) Papier des Bundesumweltamtes "Klimaschutzinstrumente-Szenario
2030 (KIS-2030) zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030"
https://www.umweltbundesamt.de/sites/def…strumente_0.pdf
enthält in dem Kapitel "Industrie" eine beeindruckende Fülle von
Möglichkeiten.

Wenn sich die Bundesregierung um all dies nicht schert und ihre CCS-Verordnungsmethode blindlings weiter führt, wie sie begonnen
wurde, dann kann man das wirklich nur noch als "sacrificium intellectus" bezeichnen, als Verstandesopferung auf dem Altar des CCS.



Hier die Aufnahme der Sitzung: https://www.bundestag.de/dokumente/texta…hutz-co2-955596

Ein schriftliches Protokoll wird vermutlich auch zur Verfügung stehen. Wir werden den Fortgang der Dinge weiter beobachten und
einschätzen: https://www.pv-magazine.de/2023/07/07/wi…mus-festhalten/

Viele Grüße,

Christfried

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Mittwoch, 7. Februar 2024, 17:40

Die Katze ist aus dem Sack: CCS auch für Kraftwerke

"Die Unterzeichnenden des Positionspapiers „CCS: Stoppt den industriellen Hochlauf!“ haben schon im Mai 2023 davor gewarnt, dies zu glauben. Das industrielle CCS sei vielmehr Einstiegstor in eine umfassende, fossile Kraftwerke einbeziehende CCS-Infrastruktur. Zum Beleg zitierten sie den Artikel der Bundesregierung „CCU/CCS: Baustein für eine klimaneutrale und wettbewerbsfähige Industrie, wonach CCS „vor allem“ bei Industrie und Abfallwirtschaft eingesetzt werden soll, während im Energiesektor die erneuerbaren Energien „prioritär“ seien – Formulierungen, die den CCS-Einsatz bei der Energiebereitstellung also keineswegs ausschließen."


"In ihrer Mitteilung zur erfolgten „Einigung zur Kraftwerksstrategie“ hat die Bundesregierung die Katze nun aus dem Sack gelassen: „Die CO₂-Abscheidung und -speicherung für Verstromungsanlagen mit gasförmigen Energieträgern wird im Rahmen der Carbon-Management-Strategie aufgegriffen.“"
Den ganzen Artikel lesen: https://www.pv-magazine.de/2024/02/07/di…uer-kraftwerke/

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Montag, 26. Februar 2024, 16:02

Habeck (Grüne) will CO2 in der Nordsee verpressen -

Greenpeace Stellungnahme:


Berlin, 26. 2. 2024Künftig soll CO2 in der Nordsee verpresst werden können und ein grenzüberschreitender Handel mit CO2 erlaubt werden. Das sehen die heute von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgestellten Eckpunkte der CarbonManagement Strategie und eines darauf basierenden Gesetzentwurfs zur Änderung des
Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes vor. Diese Strategie erlaubt der Industrie ein “Weiter so” und bremst dringend notwendige drastische Maßnahmen zur Emissionsvermeidung aus, kritisiert
Karsten Smid, Energieexperte von Greenpeace: Robert Habecks Eckpunkte
tragen die Handschrift der Energie- und Schwerindustrie.
Statt die klimaschädlichen Treibhausgase bei ihrer Entstehung zu minimieren und diese Branchen zu modernisieren, soll eine gigantische CO2-Entsorgungsinfrastruktur entstehen. Selbst Industrien, für die es längst klimaschonende Lösungen gibt, können weitermachen wie bisher. Das ist teuer, nicht nachhaltig und bürdet künftigen Generationen weitere Ewigkeitslasten auf.

Der grenzüberschreitende Handel mit CO2-Müll fördert ein neues Geschäftsmodell: Je mehr CO2 entsteht, umso mehr Geld lässt sich verdienen. Geplant ist ein tausende Kilometer langes Pipelinenetz quer durch Europa und riesige CO2-Endlager in der Nordsee, bei denen niemand die Verantwortung für die Haftung über zehntausende von Jahren übernehmen will. Kohlendioxid aus Industrieprozessen unter dem Meeresboden zu verpressen führt zu giftigen Ablagerungen in den Böden und kann Erdbeben auslösen. Dass die CO2-Endlager dauerhaft dicht bleiben, ist wissenschaftlich nicht erwiesen.

Robert Habeck ist der Industrielobby auf den Leim gegangen: Die vorgeschlagene Strategie erlaubt ein ‘Weiter so’ durch den Einstieg in eine großindustrielle CO2-Endlagerstrategie.”