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Bildergalerie TTIP, CETA und TISA

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Mittwoch, 5. November 2014, 22:35

Brief an Frackinggegner in der SPD- Antworten von Frau Gottschalck MdB- SPD

Gesendet: Freitag, 26. September 2014 19:26

Betreff: An die Frackinggegner_innen in der SPD

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter,
die SPD in Hessen und besonders in Nordhessen hat sehr entschieden betont,dass
sie Fracking verhindern will. In Lohfelden konnte man sogar in jeder Woche im
Blickpunkt lesen, dass die SPD die Bürgerinitiative gegen Fracking unterstützt.

Nun soll das Freihandelsabkommen CETA mit Kanada umgesetzt werden. Mit der darin enthaltenen
Investitionsschutzklausel kann Fracking hier erzwungen werden.
Deutsche Schutzgesetze gegen Fracking (u.a.) können mit diesem Abkommen als"Handelshemmnis"
beklagt werden. Dazu schweigt die SPD.

Zur der weiteren Bedrohung durch CETA, dass die Wasserversorgung künftig auch für
private Anbieter ausgeschrieben werden muss, lesen Sie bitte die Stellungnahme
der AöW (Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V.) im Anhang.

Die BI Fracking freies Hessen ist Mitglied in einem nordhessischen Bündnis gegen die
Freihandelsabkommen, um vor allem Fracking, Wasserprivatisierung, Demokratieabbau
und Vieles mehr durch die Freihandelsabkommen zu verhindern. Die Unterstützer
dieses Bündnisses sind in dem Flyer (im Anhang) aufgeführt. Die SPD fehlt!

Uns ist bekannt, dass es innerhalb der SPD auch Strömungen gibt, die die Freihandelsabkommen
im Konzerninteresse nicht gegen den Bürgerprotest durchsetzen
wollen. Es ist jedoch zu befürchten, dass dieser innerparteiliche Protest
nicht sehr tragfähig sein wird, wenn die SPD sich offensichtlich dem Protest auf der Straße nicht anschließen will.

Die Liberalisierung von Finanz- und Arbeitsmarkt hat die SPD im Nachhinein viele
Wählerstimmen gekostet. Wenn sich die SPD nun daran beteiligt, mit den Freihandelsabkommen
den Konzernen noch mehr Macht zu verschaffen, werden die Reichen
wiederum reicher, die Armen ärmer, die Parlamente verlieren Einfluss und die
SPD wird vermutlich weiter Ansehen und Wählerstimmen verlieren.

Bitte, sorgen Sie dafür, dass die SPD beim Protest am 11.10. um 14 Uhr auf dem Königsplatz
in Kassel nicht fehlen wird.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, mit freundlichen Grüßen von Henner Gröschner





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Am 30.09.2014 15:23, schrieb Frau Ulrike Gottschalck

Sehr geehrter Herr Gröschner,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 26. September 2014. Ihre ablehnende Haltung zum Thema Fracking teile ich voll umfänglich. Die
SPD im Landkreis Kassel war es auch, die dieses Thema (bereits im Frühjahr 2012) auf die Agenda gesetzt hat und
seitdem vehement gegen Fracking streitet. Im Bundestag habe ich mich daher auch einer Arbeitsgruppe aus Fracking kritischen SPD-Abgeordneten angeschlossen.

Die SPD schweigt auch nicht zu den Freihandelsabkommen, sondern hat im Gegenteil
auf dem Parteikonvent vom 20. September 2014 klare Anforderungen an die
Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP formuliert. Ich stehe
uneingeschränkt zu dem Beschluss.
>
http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920 beschluss parteikonvent ttip.html<[url]http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920%20beschluss%20parteikonvent%20ttip.html>[/url]

Die SPD ist in dieser Debatte gut gerüstet. Wir haben unsere Ziele und
Anforderungen an die Freihandelsabkommen formuliert und werden das Thema in den
nächsten Wochen und Monaten ganz ohne "Schaum vorm Mund" und permanentes Misstrauen ausführlich und sorgfältig diskutieren.
>
Mit freundlichen Grüßen

>
Ulrike Gottschalck





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Sehr geehrte Frau Gottschalck,
Sie haben eine ablehnende Haltung zu Fracking, sagen Sie. Und Sie unterstützen die Anforderungen an die Freihandelsabkommen, die der SPD Konvent formulierte. Es sind die Anforderungen, auf die sich Ihr Parteivorsitzender als
Wirtschaftsminister mit den Gewerkschaften einigte:

18.09.2014
DGB und Wirtschaftsministerium formulieren Anforderungen an TTIP

Der DGB und das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) haben Anforderungen an das geplante Freihandelsabkommen TTIP
zwischen der EU und den USA formuliert.
TTIP
dürfe "Arbeitnehmerrechte, Verbraucherschutz-, Sozial- und Umweltstandards nicht gefährden." Außerdem sollten mit
TTIP keine Investitionsschutzvorschriften
eingeführt werden. Es müsse eine öffentliche Debatte unter Beteiligung der Zivilgesellschaft geben.

Und - heute erreicht uns folgende Nachricht:

Mit den Stimmen von Union und SPD hat sich der Bundestag mehrheitlich gegen einen
Grünen-Antrag zur Ablehnung sogenannter Schiedsgerichte in den Abkommen TTIP und CETA ausgesprochen.

Und: Die Abgeordnete aus dem Postleitzahlenbereich 34253 Ulrike Gottschalck

<[url]http://www.abgeordnetenwatch.de/ulrike_gottschalck-778-78133.html>[/url]

Ulrike Gottschalck, SPD, Kassel, Stimmverhalten: dagegen gestimmt

Bitte erklären Sie uns:

Die SPD verkündet, eine Schiedsgerichtsregelung abzulehnen. Ein Antrag im Bundestag,
der dies fordert, wird von der SPD (und von Ihnen) jedoch abgelehnt!

Weshalb unterstützen Sie eine Investitionsschutzklausel, die den Konzernen Macht gibt,
unsere Gesetze in ihrem Interesse zu prägen, die gleichzeitig Ihre Rechte als
Parlamentarierin, den Willen ihrer Wähler umzusetzen, drastisch beschränken soll?

Weshalb unterstützen Sie als "Frackinggegnerin" die Investitionsschutzvereinbarung
mit Kanada, wenn damit hier später Fracking erzwungen werden kann?

Die SPD will ein Gesetz verabschieden, das Fracking tiefer als 3000 m ermöglicht
(der Antrag in Hessen hatte einen Zielhorizont von 3000m).

Weshalb protestieren Sie nicht mit uns dagegen?

Mit freundlichen Grüßen
Henner Gröschner

PS: Ich schrieb nicht, dass die SPD zu den Freihandelsabkommen schweigt, sondern:

"Mit der darin enthaltenen Investitionsschutzklausel kann Fracking hier erzwungen werden. Deutsche Schutzgesetze gegen Fracking (u.a.) können mit diesem Abkommen als "Handelshemmnis" beklagt werden. Dazu schweigt die SPD."


[font='&quot']
Das Antwortschreiben von Frau Gottschalck auf diese Zeilen ist im Folgenden eingefügt:

[/font]
»Henner« hat folgende Bilder angehängt:
  • Antwort U_Gottschalck1.jpg
  • Antwort U_Gottschalck2.jpg
»Henner« hat folgende Dateien angehängt:

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Donnerstag, 6. November 2014, 13:50

Gutachten- Kritik zum Thema

Vermutlich bezieht sich Frau Gottschalck auf ein Gutachten des Völkerrechtlers Stephan Schill.
Dazu eine Pessemitteilung von Attac und im Anhang eine Kritik dieses Gutachtens:

http://www.attac.de/presse/detailansicht…271a8241520a55d

....Und ein Kommentar von Pelzig:

https://www.facebook.com/video.php?v=897305013634275&fref=nf
»Henner« hat folgende Datei angehängt:

3

Freitag, 21. November 2014, 22:10

Weiterer Briefwechsel zu CETA mit Frau Gottschalck

Sehr geehrte Frau Gottschalk,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 03.11.14.

Während unser bisheriger Schriftwechsel durch meine persönliche
Initiative zustande kam, werden wir Ihr o.g. Schreiben nun in der BI
Fracking freies Hessen diskutieren und dann als BI beantworten.

Dazu erbitte ich noch vorabzur Klarstellung zwei kurze Informationen von
Ihnen.

* Ist die Annahme, von der wir vorläufig ausgehen, zutreffend, dass Sie sich bei dem angesprochenen Gutachten zu CETA auf die Ausarbeitung des Völkerrechtlers Stephan Schill beziehen? (Sollte es sich jedoch um ein anderes Gutachten handeln, auf das Sie Ihre Information, mit CETA könne man Fracking hier nicht erzwingen, gründen, bitten wir Sie darum, uns dieses Gutachten zugänglich zu machen.)

* Wird die SPD-Fraktion CETA ablehnen, wenn die Investitionsschutzklausel Vertragsbestandteil bleibt?

Mit freundlichen Grüßen
Henner Gröschner

PS: Zu dem Gutachter Herrn Schill berichtet Attac in einer PM:

"Dass das Gutachten im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums den
Investorenschutz in CETA herunterspielt, ist laut Attac nicht weiter
verwunderlich: Dessen Verfasser, der Völkerrechtler Stephan Schill,
fungiert selbst als Schlichter für die internationalen Schiedsgerichte.
Die Bundesregierung hatte ihn erst Anfang des Jahres ernannt und auf die
der Schiedsorganisation der Weltbankgruppe
<[url]http://t1p.de/deutsche-icsid-liste>[/url] gesetzt. "Da drängt sich --
zurückhaltend formuliert -- dann doch die Frage auf, wie neutral so ein
Gutachten sein kann", stellte Roland Süß fest."


Daraufhin schrieb Frau Gottschalck am 18.11.14


Sehr geehrter Herr Gröschner,
vielen Dank für Ihre erneute E-Mail vom 6. November 2014 zum Thema CETA

Wir Sozialdemokraten sind der Meinung, dass wir Deutsche die Investitionsschutzklausel nicht benötigen. Daher setzen wir uns auf europäischer Ebene dafür ein, dass diese Klausel nicht Bestandteil des CETA-Abkommen bleibt. Gegenwärtig arbeiten unsere maßgeblichen Akteure auf europäischer Ebene an der Streichung dieser Klausel.

Das Gutachten zum Investitionsschutz des CETA Abkommens, das ich in meinem Schreiben vom 3. November 2014 erwähnte, ist eine seriöse wissenschaftliche Studie. Der Verfasser Herr DR. Stephan Schill ist ein anerkannter, renomierter Völkerrechtler am Max Planck Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Bisher sehen wir keinen Grund seine Ergebnisse in Zweifel zu ziehen.

Die SPD Fraktion wird nach Vorlage aller Fakten und sorgfältiger Abwägung entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Gottschalck, MdB