Zitat aus dem angehängten Text:
Der Richtwert, der von der EU noch als unbedenklich genannt wird, liegt bei 200Becquerel pro Kubikmeter Raumluft, die
WHO empfiehlt 100Bq/m3. In Bergwerken tauchen sehr viel höhere Werte auf. So werden im
medizinisch genutzten Radonstollen in Bad-Gastein über 40000Bq/m3 gemessen und man darf
sich dort zur Therapie von Erkrankungen nur wenige Stunden aufhalten.
Nach der Erkenntnis, dass das zurückgepumpte Fracking-Fluid eine relativ hohe Radioaktivität
aufweist, hat man auch die Radioaktivität bzw. den Radongehalt im geförderten Gas gemessen.
Dabei kam die amerikanische Umweltbehörde im Marcellus Shale Gebiet auf Werte von bis zu
2923 Bq/m3 (79 pCi/L). Da das geförderte Schiefergas auch ins öffentliche Gasnetz eingespeist
wird und in Kochstellen und Heizungsanlagen verbrannt wird, kommt es so auch zu erhöhten
Radonwerten in der Raumluft, was eigentlich kein Wunder ist.
Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat in seinem Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben
StSch 4386 „Erfassung und Bewertung von Hinterlassenschaften mit NORM-Materialien aus
früheren Tätigkeiten und Arbeiten einschließlich der modellhaften Untersuchung
branchentypischer Rückstände“ Radioaktivitätswerte für Schwarzschiefer parat (NORM steht für
Naturally Occurring Radioactive Materials). Für Schwarzschiefer (Alaunschiefer) wird ein Wert von
33-5600 Bq/kg mit einem Mittelwert von 800Bq/kg für die spezifische Uranaktivität angegeben.
Der Ölschiefer liegt nach den Angaben des Berichts bei 26-365Bq/kg. Im Vergleich dazu liegen die
Granite zwischen 1-500Bq/kg mit einem Mittelwert von 100Bq/kg. Da die
Schwarzschieferlagerstätten sehr mächtig sein können, muss also mit einer nicht unerheblichen
Radioaktivität gerechnet werden und dementsprechend auch mit einer Radon-Exhalation
(Ausgasung), deren spezifische Radioaktivität bei einer Fracking-Bohrung über das ausströmende
Gas freigesetzt wird.